Die Erfindung des Verbrennungsmotors oder des Transformators mag heute den Eindruck erwecken, eines Tages erfand man dies und jenes und am nächsten Tag wurde alles anders. Aber so funktioniert die Welt nicht. Die bestehende Welt ist für die neuen Technologien ungeeignet. In fast allen Fällen gab es einen langen und holprigen Weg, der eine Ära der Technologien mit einer Ära des wirtschaftlichen Aufschwungs verband.
Dieses Werk fokussiert auf die Erforschung der technologischen Entwicklungen von 1770 bis heute und deren Auswirkung auf Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. Es werden Gemeinsamkeiten identifiziert, um Voraussagen für zukünftige Entwicklungen herzuleiten. Die Evolution jeder industriellen Evolution folgt den Weg einer S-Kurve. In der Phase 1 steigt die Kurve steil aufwärts. Obwohl die Verfügbarkeit der Technologie eingeschränkt ist und die bestehenden Industrien die Technologie nicht anwenden, generiert es reichlich Presse. In der Phase 2 kommt die Revolution ins Stocken. Die von der Investoren-Manie ausgelöste Blase bricht und Skepsis kommt hoch. Die Kurve bewegt sich horizontal, rentable Geschäftsmodelle müssen her. Alteingesessenen Industrien fangen an, sich anzupassen und Erweiterungen oder Anpassungen der Technologie kommen auf. Der massive Ausbau der Technologie passiert erst in Phase 3. Unternehmen mit den besten Geschäftsmodellen übernehmen die Leaderfunktion.
Wir befinden uns aktuell in der Phase 2 der vierten industriellen Revolution, kurz vor der Phase 3. Big Data, die sozialen Plattformen, künstliche Intelligenz, Blockchain und IoT werden helfen, den Nutzengewinn aus Computer und Internet für Unternehmen zu maximieren. Der grosse Zusammenbruch fand im 2001 statt. Google, Amazon, Facebook und Uber sind Firmen, herausgekommen aus der Phase 1 der vierten industriellen Revolution. Solange diesmal die Geschichte nicht neu geschrieben wird, sind die etablierten, über 100-jährigen Organisationen für die Phase 3 genauso gut positioniert. Ford hatte weder das Auto erfunden, noch waren sie früh auf dem Markt. Ford hatte das beste Geschäftsmodell; eine an dem Fliessband und der Eisenbahn orientierte Organisationsstruktur ermöglichte Autos für den Mittelstand.