Der Neandertaler ist zwar ausgestorben, aber seine Gene leben in jedem von uns weiter. Der höchste je gefundene Anteil an Neandertaler-Genen in einem lebenden Menschen ist dennoch nur 4 %. Seine Gene haben sich also nicht durchgesetzt, obwohl der Neandertaler stärker und Kälte-resistenter war. Die am meisten bestätigte Erklärung für diese Entwicklung ist die Klatsch-Theorie. Nur der Sapiens kann über etwas sprechen, das gar nicht existiert und vor dem Frühstück sechs unmögliche Dinge glauben. Wir können uns diese Dinge nicht nur ausmalen, sondern – und das ist der springende Punkt – gemeinsam vorstellen.
„Culture eats strategy for breakfast“ ist ein Zitat, das dem Management-Guru Peter Drucker zugeschrieben wird. Die Kultur isst nicht nur die Strategie zum Frühstück, sondern auch die Agilität zum Mittagessen und die Innovation zum Abendessen. Jede Strategie, die die Kultur der Organisation nicht berücksichtigt, wird wahrscheinlich scheitern. Menschen haben nichts gegen etwas Neues, aber sie wollen sich nicht verändern. Was wollen sie? Sie wollen eine Story, sie wollen Teil einer Story sein, Teil von etwas Grösserem, teilhaben an etwas Besonderem. Das gibt ihnen Sinn, das schafft Zugehörigkeit.
Der Autor erklärt in den ersten Kapiteln wie und warum Storytelling für die Führung von Menschen ein starkes, wenn nicht das stärkste Instrument überhaupt ist. Später räumt er mit dem Vorurteil auf, dass es nicht nur einen Helden gibt und somit nicht nur eine Geschichte, sondern etliche Protagonisten in etlichen Geschichten verwickelt sind. Je nachdem ob es darum geht ein Produkt zu launchen, die Kundenerfahrung zu maximieren oder die Unternehmenskultur zu pflegen, in der entsprechenden Story wird nicht nur das Unternehmen dargestellt, sondern vor allem seine Kunden und Mitarbeiter.